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Strukturierte Verkabelung

ist ein internationaler Standard, der Empfehlungen für die Verkabelungs-Infrastruktur von Gebäuden gibt, damit diese anwendungsneutral ist und Installationsreserven aufweist.
Dabei werden Primär- (Gelände-), Sekundär- (Gebäude-) und Tertiärverkabelung (Etagenverkabelung) unterschieden. Sie beinhalten als Funktionsgruppen die Kopplungseinheiten, evtl. Kabelverteiler, die Kabel und die Anschlussdosen, i. d. R. IAE.

Von einem Standortverteiler (SV, engl.: Campus Distributor, CD) geht die maximal 1.500 m lange primäre Verkabelung zu den Gebäudeverteilern (GV, engl.: Building Distributor, BD). Von dort verbindet die sekundäre Verkabelung mit bis zu 500 m Länge zu den Etagenverteilern (EV, engl.: Floor Distributor, FD). Anschließend führt die maximal 90 m lange tertiäre Verkabelung zu den Telekommunikations-Anschlusseinheiten (TA), in den meisten Fällen über Kabelverteiler.

Anwendungsneutralität ist dadurch gegeben, dass weder eine Topologie noch die alleinige Anwendung einer LAN-Technik vorgeschrieben ist. Erst in den Verteilerfeldern (engl.: patch field) entscheidet sich z. B., ob eine Anschlusseinheit für Telefon oder für einen Knoten genutzt werden soll.

Bei der Planung einer strukturierten Verkabelung sollen Überlegungen einfließen, die Veränderungen in Standards und Techniken berücksichtigen und eine Verwendung für mindestens 10 Jahre ermöglichen. Erst dadurch kann eine Amortisation der Investitionen in eine Verkabelungs-Infrastruktur erreicht werden.

Geschichte(n)

Bereits 1985 entstand in den USA ein Ausschuss bei der TIA/EIA, der 1991 einen ersten Standard unter der Bezeichnung TIA/EIA 568 "Commercial Building Telecommunications Wiring Standard" verabschiedete. Nach einer Überarbeitung unter der Federführung des ANSI entstanden verschiedene Ergänzungen und bildet unter ANSI/TIA/EIA 568A den Standard für die Verkabelung von Gebäuden in den USA.

Die internationale Standardisierung durch die ISO begann 1991 und mündete im Vorschlag ISO/IEC 11801 DIS "Generic Cabling for Customers Premises". Diese wurde den europäischen Verhältnissen angepasst und unter der Europa Norm EN 50173 "Requirements for Generic Cabling Schemes" bzw. in Deutschland vom DIN unter dem Titel „Anwendungsneutrale Verkabelungssysteme” als DIN EN 50173 veröffentlicht.